Für 3D-Drucker ist es notwendig, dass die zu druckenden 3D-Modelle aus abgeschlossenen Volumen bestehen.
*.stl-Dateien sind allerdings so aufgebaut, dass die Oberfläche mithilfe von Triangulation, also der Annäherung an die genaue Form durch unterschiedlich große Dreiecke, dargestellt wird. Warum das wichtig ist erfahrt ihr später.
Mithilfe des NinjaRippers haben ich aus dem Spiel Dawn of War Soulstorm ein Modell eines Space Marines extrahiert. Mit den *.rip-Dateien kann man nicht direkt etwas anfangen, deswegen wurden diese mit Noesis in *.stl-Dateien umgewandelt.
Die meisten Slicer können zwar mit *.stl-Dateien umgehen, allerdings sind diese, je nach Spiel, teilweise fehlerhaft, unvollständig, oder falsch skaliert. Aus diesem Grund repariere ich die Dateien nacheinander mithilfe von SketchUp.
Damit das Programm *.stl-Dateien Importieren und Exportieren kann, habe ich eine Erweiterung installiert. Mehr Infos dazu gibt es hier.
Beim Importieren kann man in den Optionen sowohl die Skalierung, als auch Geometrie ändern. Unter letzterem Punkt gibt es die Auswahl „Merge coplanar faces“. Wie schon gesagt bestehen *.stl-Dateien aus viele kleinen Dreiecken, doch wenn die Option aktiviert ist, werden Dreiecke, die auf einer Ebene liegen und zwei gleiche Ausgangspunkte besitzen, zusammengefasst, sodass auch Vierecke, Pentagons, etc. möglich sind. Das macht die Weiterverarbeitung deutlich angenehmer.
Ein Problem ist, dass mache Flächen nicht geschlossen sind und somit kein komplettes Volumen umschlossen wird. Diese Lücken müssen per Hand geschlossen werden. Ein weiteres Problem ist die Orientierung der Flächen. Es gibt sozusagen Innen- und Außenseiten. Natürlich müssen die Außenseiten nach außen zeigen, damit der Slicer das 3D-Modell richtig interpretiert. In SketchUp werden Außenseiten weiß dargestellt und Innenseiten in einem bläulichen grau. Zeigen die nach außen, kann man alle markieren und per Rechtsklick auf „Reverse Faces“ umkehren.
Digital ist es natürlich auch möglich, dass Objekte nur 2-dimensional sind. Diese müssen in 3-dimensionale Objekte umgewandelt werden, damit sie auch gedruckt werden können. Beachtet dabei immer die Mindeststärke eures 3D-Druckers und macht ein paar Tests, welches die kleinstmögliche Auflösung ist. bei einer einzelnen Fläche reicht das eingebaute Werkzeug „Push/Pull“, bei zusammenhängenden und nicht auf einer Ebene liegenden Flächen nutze ich die Erweiterung „Fredo6 JointPushPull“. Wie man diese Erweiterung installiert, könnt ihr hier nachlesen.
Hilfreich für das reparieren ist auch die Erweiterung Solid Inspector², für den ich einen extra Blog Beitrag geschrieben habe. Wenn alle Objekte repariert sind, sollte alles in weiß sichtbar sein. Ich habe noch eine 25mm Rundbase erstellt und die einzelnen Teile (Körper, Kopf, Waffe, Ausrüstung) wieder als *-stl exportiert. Später werde ich diese in Oculus Medium zusammenfügen. Die richtige Positionierung in SketchUp ist möglich, aber kann durchaus etwas umständlich sein.